(Debatte zwischen dem Teufel, Frau Wagenknecht und einem gewissen GJ. Originalzitate von SW sind kursiv gedruckt)
Sahra Wagenknecht – eine Gerechte inmitten von Selbstgerechten weiterlesen
(Debatte zwischen dem Teufel, Frau Wagenknecht und einem gewissen GJ. Originalzitate von SW sind kursiv gedruckt)
Sahra Wagenknecht – eine Gerechte inmitten von Selbstgerechten weiterlesen
ER: Von Zeit zu Zeit säh‘ ich den Alten gern!
Zu Gast bei Mephisto – Was unterscheidet Schimpansen von Alphamännern? weiterlesen
Wenn wir die Vergangenheit studieren und verstehen wollen, dann immer nur um mit der Gegenwart fertig zu werden und für die Zukunft besser gerüstet zu sein – das ist eine Binsenweisheit. Schwierig wird es nur, wenn die Vergangenheit uns mit so widersprüchlichen Signalen versorgt, dass die Zukunft für uns zum Rätsel wird. Dann kann es passieren, dass unsere Gewissheiten wanken und wir nach ganz neuen Orientierungen und sogar Begriffen suchen. Zukunft – Gottes achter Schöpfungstag? weiterlesen
Fachleute sind von einer eigenen Aura umgeben. Sie wissen fast alles über einen bestimmten Gegenstand, den sie in der Regel ein Leben lang studierten – das scheint sie unangreifbar zu machen. Warum neigt der Volksmund dann aber dazu, ihnen das tiefer gehende Wissen abzusprechen? Berufsblindheit führe nicht selten dazu, aus einem ausgewiesenen Mann des Faches einen Fachidioten zu machen! Hitler privat – ein netter, ganz normaler Mensch? weiterlesen
Nein, die Frage ist nur deshalb dumm, weil sie dafür gehalten wird. Dumme Frage: Sind wir frei? weiterlesen
Es gibt grundsätzliche Fragen, die sich jeder Mensch und wohl auch jedes Volk und Epoche stellen. Wer oder was bin ich? Worin besteht meine Eigenart? Warum und wie unterscheide ich mich von den anderen? Max Weber, Jared Diamond und Joseph Henrich haben diese Frage jeder auf seine eigene und doch auf ganz ähnliche Art gestellt. Weber in Die Protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus (1904), Diamond in Guns, Germs and Steel (1997) und Henrich in The WEIRDest People in the World (2019).
1958 errang ein junger britischer Autor mit seiner satirischen Schrift „Der Aufstieg der Meritokratie“ über Nacht Berühmtheit. Er hatte einen Trend der Zeit richtig erkannt. Im Grunde war dieser Trend allerdings nicht sonderlich neu; er hatte im 18. Jahrhundert begonnen, als die Bürgerlichen mit Hilfe ihres Wissens und Könnens immer mehr jener prestigeträchtigen Plätze eroberten, die dem Adel bis dahin aufgrund ihrer privilegierten Geburt zufielen. Meritokratie – sollen die Technokraten herrschen? weiterlesen
Sämtliche Staaten, die dazu die Mittel haben, sehen in der Digitalisierung der Information und ihrer Übermittlung ihre wichtigste technische Aufgabe für die Zukunft. Auf diese Weise lassen sich wachsende Datenmengen in immer kürzeren Zeitintervallen verwerten. Atomkraftwerke, ballistische Raketen, Drohnen, fahrerlose PKWs, chirurgische Eingriffe können aus der Ferne gesteuert werden. Die staatliche Überwachung ganzer Bevölkerungen ist ebenso möglich wie die Beeinflussung des Wahlverhaltens von perfekt durchleuchteten Bürgern.
Beherrschen wir noch unsere Neue Künstliche Welt? weiterlesenIn Zeiten des Internet schrumpft das historische Gedächtnis. Wer erinnert sich heute noch daran, dass die Vereinigten Staaten von Amerika nahezu ein halbes Jahrhundert lang das Reich der Aufklärung, der Wahrheit, des Fortschritts repräsentierten, während jenseits des Eisernen Vorhangs Willkür, Gulags und verordnete Lüge herrschten? Dieser Gegensatz wurde durch beiderseitige Propaganda aufgebläht, gewiss, aber die Arbeitslager und die Millionen Menschen die Stalin in den Tod geschickt hatte, waren bittere Realität. Daran war so wenig zu zweifeln, dass Solschenizyns Anklagen weltweit gelesen wurden – auch in Russland. Als Gorbatschow, der erste ehrliche Politiker der Sowjetunion, diese Wahrheit öffentlich anerkannte, war der Zusammenbruch des Regimes nicht mehr aufzuhalten.
Schwierige Wahrheit – wohlfeile Lügen weiterlesenVor kurzem (am 14. August) hatte ich das Glück, ein Interview mit dem britischen Historiker Adam Tooze im Österreichischen Rundfunk zu verfolgen. Ich war so beeindruckt, dass ich mir das Buch „Crashed. How a Decade of Financial Crises Changed the World“ (Allen Lane 2018) umgehend verschaffte – und so ist mit zwei Jahren Verspätung ein wichtiges Werk auch bei mir angekommen. Folgende Überlegungen sind aus der Lektüre hervorgegangen:
Adam Tooze – Rückblick eines Kenners auf zehn Jahre Weltwirtschaftskrise weiterlesen
Es gibt Bücher – und sie bilden leider die große Mehrheit -, die man überfliegt, weil sie nicht mehr als nur Fakten bieten, die wir zur Kenntnis nehmen. Es gibt andere, bei denen jeder Satz wichtig ist, weil er eine Einstellung bekundet, das Verhältnis eines Menschen zur Welt ausdrückt und damit auch vom Leser eine Stellungnahme verlangt. Eine solches Buch habe ich vor kurzem lesen dürfen, seine Autorin ist Daniela Dahn. Sie schreibt über das Unrecht, das der deutsche Westen den Bürgern des Ostens angetan hat, und sie fordert den Westen auf, über das eigene Versagen nachzudenken. Was mich an diesem Buch so erfreut – auch wenn seine Thesen alles andere als erfreulich sind -, ist seine Ehrlichkeit. In Zeiten der generellen Unehrlichkeit, wo Argumente als Waffen im Kampf der Parteiungen dienen, ist das eine erfrischende Wohltat. Lassen wir die Autorin selber zu Worte kommen.
1970 erschien Jacques Monods Aufsehen erregendes Buch „Le Hasard et la Nécessité“ (Zufall und Notwendigkeit), in dem der Biochemiker die Weltsicht, welche seit dem 17ten Jahrhundert erst Europa und heute die ganze Welt beherrscht, in einem Buchtitel auf einen einzigen Satz verdichtet. Für einen illusionslosen Wissenschaftler sei die Welt nichts als Zufall und Notwendigkeit. Denn es gebe in ihr eben nichts als diese beiden Prinzipien: einerseits Notwendigkeit als jene Ordnung, welche die Naturwissenschaften in Gestalt von Gesetzen erkunden, andererseits den Zufall, welcher innerhalb der bestehenden gesetzhaften Ordnung eine Leerstelle bezeichnet – ein sinnloses Nichts, womit die Wissenschaft nichts anzufangen vermag. Seit Monod diese Formel aufstellte, hat die Neurologie gewaltige Fortschritte gemacht, sein Buch ist längst nicht mehr „aktuell“, aber ganz aktuell ist die Auffassung, wonach die Wirklichkeit dem Wissenschaftler – und also uns allen – nichts als diese beiden Dimensionen zu bieten habe, die berechenbaren Mechanismen der physikalischen wie der neuronalen Welt einerseits, die gähnende Leere des sinnlosen Zufalls auf der Gegenseite.
Charles Darwin, der Zufall und der liebe Gott – eine philosophische Exkursion weiterlesen