Das Publikum – selbst jenes, das von Politik gewöhnlich nichts wissen will – ist reizbar geworden, wenn es um Fragen der exorbitanten Einkommen von Bankchefs, Konzernherren, Politikern und anderen Magnaten von Wirtschaft und Politik geht. Ein Sturzbach von Steuergeldern, der zur Abwendung der Bankenkrise die Mittel aus den Händen der Ärmeren in die der Reichen und Superreichen (Gläubiger) geschwemmt hat – viele sehen darin ein amoralisches Menetekel. Vermögenssteuer – Theaterdonner im österreichischen Sommerloch weiterlesen
Autor: Gero Jenner
Ein grober Unfug – wir bestrafen die Kreativität
Was spricht eigentlich dagegen,
dass wir endlich den Mut aufbringen, unser Wirtschaftssystem in seiner gegenwärtigen Verfassung als nicht-nachhaltig und daher sozial und ökologisch zerstörerisch zu bezeichnen? Ein grober Unfug – wir bestrafen die Kreativität weiterlesen
Europäische Wirtschaftsregierung?
Europa hat bereits eine Regierung, wenn auch eine, die nicht vom Volk gewählt worden ist: die Europäische Kommission. Der Vorsatz von Nicolas Sarkozy und Angela Merkel, dem alten Kontinent eine solche Regierung erst noch zu geben, stellt keine wirklich aufregende Neuerung dar. Jedem halbwegs klar denkenden Bürger musste seit langem bewusst sein, dass Vereinigung bis hin zur politischen Union nichts anderes heißt als Gemeinsamkeit der Institutionen und der lenkenden Organe. Seit es Geschichte gibt, lief eine Vereinigung vorher unabhängiger Gebiete und Bevölkerungsteile immer darauf hinaus, dass diese sich einer zentralen Regierung und ihrer Steuerhoheit unterwarfen. Wer mehr will als ein Europa auf dem Papier, das nur aus guten Vorsätzen besteht, der darf sich nicht vor dieser selbstverständlichen Schlussfolgerung drücken. Europäische Wirtschaftsregierung? weiterlesen
London – Was haben die Wirtschaftswissenschaften mit der gegenwärtigen Krise zu tun?
Ist von Wissen und Wissenschaften die Rede, dann muss sich einem nachdenklichen Beobachter ein seltsamer Zusammenhang aufdrängen: Verlässlichkeit und Gefahr stehen in umgekehrtem Verhältnis. Das gesicherte Wissen der Physiker ist, wie die darauf beruhenden technischen Produkte beweisen, unbedingt zuverlässig. Als reines Wissen ist es auch niemals gefährlich. Es steht jenseits von Gut und Böse. Das gilt selbst für die Technik, die erst aufgrund des mit ihr verbundenen Zwecks ihr lebensförderndes oder lebensfeindliches Potential entfaltet. London – Was haben die Wirtschaftswissenschaften mit der gegenwärtigen Krise zu tun? weiterlesen
Uns geht die Arbeit aus! Geht uns die Arbeit aus?
(auch erschienen in: "scharf-links")
Während der vergangenen zweihundert Jahre wurden Europas Menschen regelmäßig von fixen Ideen heimgesucht. Man darf durchaus von Anfällen geistiger Verwirrung sprechen, deren Auswirkungen teils verhängnisvoll waren. Uns geht die Arbeit aus! Geht uns die Arbeit aus? weiterlesen
Eigentum – ein Irrtum im deutschen Grundgesetz?
Artikel 14
(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen. Eigentum – ein Irrtum im deutschen Grundgesetz? weiterlesen
Europa – ein Kartenhaus? wie eine große Idee von allzu kleinen Politikern zerstört wird
(als Gastbeitrag teilweise abgedruckt in: "Die Presse" vom 28.5.2012)
Teil I: Griechenlands Eurokalypse
Es ist wahr, dass die Griechen sich mit falschen Zahlen den Zugang zur Eurozone erschlichen haben. Doch wahr ist ebenfalls, dass damals niemand so genau hinsehen wollte. Bis vor kurzem herrschte ja noch Erweiterungseuphorie. Europa – ein Kartenhaus? wie eine große Idee von allzu kleinen Politikern zerstört wird weiterlesen
Die drei Funktionen einer modernen Geschäftsbank
Über die Funktionen einer Geschäftsbank gibt es auch unter Fachleuten abenteuerliche, zum Teil einander diametral widersprechende Ansichten. Die einen sind überzeugt, dass die Geschäftsbanken nach Belieben Geld schöpfen können. Die drei Funktionen einer modernen Geschäftsbank weiterlesen
Geldschöpfung
In einem Artikel der Börsenzeitung vom 4. Juni 2011 äußert sich Prof. Dr. Peter Bofinger, Mitglied des deutschen Sachverständigenrates (einer der sogenannten Wirtschaftsweisen), zur Griechenlandkrise und lässt nebenbei eine Bemerkung fallen, die in gewissen Köpfen wie eine Bombe einschlagen wird. Er sagt nämlich „[Geschäfts-]Banken können so lange uneingeschränkt Kredite schöpfen, wie sich das angesichts des Leitzinsniveaus noch rechnet… Das hat nichts mit dem Lehrbuch-Modell zu tun, wo Banken nur dann Kredite vergeben, wenn sie zufällig eine Einlage durch einen Sparer bekommen oder wenn ihnen die Notenbank am Geldmarkt eine Anleihe abkauft.“ Geldschöpfung weiterlesen
Zehn000 Euro für jeden! Götz Werner führt die Menschheit ins Paradies
Er hat sich bis jetzt in vornehmes Schweigen gehüllt und seine Jünger gegen böswillige Kritiker antreten lassen: Ralph Boes, Alexander Janke, Rutz Zürich und J. Doe unter anderen. Sie haben sich wacker geschlagen, doch blieb in der Bewegung trotzdem ein diffuses Missbehagen zurück. Der Guru war plötzlich mit Schlamm bespritzt. Alle Gläubigen warten seitdem sehnsüchtig darauf, dass Er endlich selbst vor sie hintritt, um das erlösende Wort zu sprechen. Es ist höchste Zeit, dem Spuk ein Ende zu machen. Zehn000 Euro für jeden! Götz Werner führt die Menschheit ins Paradies weiterlesen
Die schöne Kalypso und der listenreiche Odysseus – ein griechisches Trauerspiel
Mit offenen Armen hat sie ihn empfangen, sie wartete nur auf ihn. Es sollte eine Lustparty werden, schade, dass nun etwas ganz anderes daraus wurde. Jetzt jammert die EU, sie sei betrogen worden. Aber welch eine Heuchelei: Sie wollte betrogen werden! Die schöne Kalypso und der listenreiche Odysseus – ein griechisches Trauerspiel weiterlesen
Das Kapital
„Die Unternehmen schaffen das Geld, das dann in die Taschen der Kapitalgeber fließt.“ Eine solche Behauptung ist unsinnig, denn natürlich verteilt es sich auf sämtliche Beteiligten: also auf Arbeiter, Angestellte und Management – unter anderem auch auf den Staat, der damit ein in Deutschland immer noch großzügiges Sozialsystem finanziert. Andererseits ist die Feststellung durchaus richtig, dass es den Shareholdern seit den 90er Jahren gelungen ist, sich selbst einen immer größeren Anteil am volkswirtschaftlichen Kuchen zu sichern. Das Kapital weiterlesen
