Welch eine Biografie! Die Spannweite dieses großen Denkers erstreckt sich von „Sapiens – a brief History of Mankind“ bis zu „Nexus – A Brief History of Information Networks from the Stone Age to AI“. Damit umfasst dieser Überblick nicht weniger als drei Jahrhunderte europäischer Geistesgeschichte. War das große Anfangswerk „Sapiens“ noch durchdrungen von jener Wissenschaftseuphorie, zumindest von jenem Erstaunen vor ihren demiurgischen Leistungen, wie wir sie schon von Francis Bacon im frühen 17. Jahrhundert kennen, so überrascht uns Nexus mit seiner radikalen Wissenschaftsskepsis.
Nexus oder Harari, der Visionär weiterlesenSchlagwort: Karl Popper
Nexus or Harari, the visionary
What a biography! The range of this great thinker extends from “Sapiens – a brief History of Mankind” to “Nexus – A Brief History of Information Networks from the Stone Age to AI”, which means that it embraces three centuries of European intellectual history. While “Sapiens”, the great early work, was still imbued with that euphoria of progress and science, or at least with that amazement at its demiurgic achievements that we already know from Francis Bacon in the early 17th century, “Nexus” surprises us with its radical skepticism.
Nexus or Harari, the visionary weiterlesenBillionaires and Beggars – is that fair?
Thesis:
People are equal, so they should enjoy equal rights.
Antithesis:
Each human being is genetically unique, and each possesses certain abilities in the intellectual or emotional field to a greater or lesser degree than others. This inevitably results in different rights.
Milliardäre und Bettler – Ist das gerecht?
These:
Menschen sind gleich, daher sollten sie auch gleiche Rechte genießen.
Antithese:
Jeder Mensch ist genetisch einzigartig und jeder besitzt bestimmte Fähigkeiten auf intellektuellem oder emotionalem Gebiet in höherem oder geringerem Maße als andere. Daraus ergeben sich zwangsläufig unterschiedliche Rechte.
Peter Finke – Gero Jenner. A case of doppelgangerism?
This week I encountered an amazing book “Mut zum Gaiazän” (a possible translation of the German title would be “Let’s embrace the Gaiacene”). The book didn’t amaze me because I found its contents particularly new or exciting. Quite the opposite. It seemed familiar to me from the start because it deals with just about all the issues that have preoccupied myself over the past thirty years. The parallels between my own spiritual biography and that of Mr. Finke are unmistakable – but so are the enormous differences. Peter Finke – Gero Jenner. A case of doppelgangerism? weiterlesen
Peter Finke – Gero Jenner. Ein Fall von Doppelgängerei?
In dieser Woche bin ich einem erstaunlichen Buch begegnet: Mut zum Gaiazän – erstaunlich nicht deswegen, weil sein Inhalt für mich neu oder besonders aufregend gewesen wäre. Das Gegenteil ist der Fall. Es erschien mir von Anfang an vertraut, weil es so gut wie alle Probleme behandelt, die mich selbst während der vergangenen dreißig Jahre beschäftigten. Die Parallelen zwischen meiner eigenen geistigen Biografie und der von Herrn Finke sind unübersehbar – ebenso aber auch die gewaltigen Unterschiede. Peter Finke – Gero Jenner. Ein Fall von Doppelgängerei? weiterlesen
(5) The Familiar and the Commonplace
Our relationship to miracles and the miraculous is ambivalent. On the one hand, we crave the extraordinary and devour all reports and rumors of the occurrence of an event believed impossible; on the other hand, we fear such events because we perceive the unplanned, unwanted, unforeseen as a threat to our security. By contrast, the attitude of science is unambiguous. It scorns the miracle and mocks all who believe in it. If the validity of the laws of nature does by definition not allow any exception, there can be no miracles. (5) The Familiar and the Commonplace weiterlesen
(5) Das Gewohnte und das Gewöhnliche
Unser Verhältnis zu Wunder und Wunderbarem ist ambivalent. Einerseits sehnen wir uns nach dem Außerordentlichen, verschlingen alle Berichte und Gerüchte über das Auftreten irgendeines nicht für möglich gehaltenen Geschehens, andererseits fürchten wir uns davor, weil das Ungeplante, Ungewollte, Unvorhergesehene unsere Sicherheit bedroht. Die Haltung der Wissenschaften ist demgegenüber von Eindeutigkeit bestimmt. Sie verpönt das Wunder und verspottet alle, die daran glauben. Wenn die Geltung der Naturgesetze per definitionem keine Ausnahme kennt, kann es keine Wunder geben.
(5) Das Gewohnte und das Gewöhnliche weiterlesenThe Miraculous and its Enemies (1)
This is an excerpt from my new book „Das Wunderbare und seine Feinde“. The english translation „The Miraculous and its Enemies” will be completed within a few weeks.
The Miraculous and its Enemies (1) weiterlesenDas Wunderbare und seine Feinde (1)
Dies ist ein Auszug aus meinem neuen Buch „Das Wunderbare und seine Feinde“.
Das Wunderbare und seine Feinde (1) weiterlesenCharles Darwin, Chance and the good Lord – a Philosophical Excursion
In 1970 Jacques Monod’s seminal book „Le Hasard et la Nécessité“ (Chance and Necessity) was published, on the cover of which the renowned biochemist summed up in a single and concise formula the world view that had dominated first Europe and then the entire world since the 17th century. For the objective scientist, so Monod’s message, the world is nothing but chance and necessity. For there is nothing in the world but these two principles alone: on the one hand, necessity representing that order, which the natural sciences explore in the shape of laws, and on the other hand, chance, which denotes the void within this order – in other words, a meaningless nothing with which science does not know what to do. Since Monod established this formula, neurology has made tremendous progress, his book is certainly no longer „up-to-date“, but the view that reality has nothing else to offer but these two dimensions has become even more entrenched. According to a now prevalent view, our world is made of calculable mechanisms of the physical and neuronal world, and the yawning emptiness of meaningless chance.
Charles Darwin, Chance and the good Lord – a Philosophical Excursion weiterlesen
Charles Darwin, der Zufall und der liebe Gott – eine philosophische Exkursion
1970 erschien Jacques Monods Aufsehen erregendes Buch „Le Hasard et la Nécessité“ (Zufall und Notwendigkeit), in dem der Biochemiker die Weltsicht, welche seit dem 17ten Jahrhundert erst Europa und heute die ganze Welt beherrscht, in einem Buchtitel auf einen einzigen Satz verdichtet. Für einen illusionslosen Wissenschaftler sei die Welt nichts als Zufall und Notwendigkeit. Denn es gebe in ihr eben nichts als diese beiden Prinzipien: einerseits Notwendigkeit als jene Ordnung, welche die Naturwissenschaften in Gestalt von Gesetzen erkunden, andererseits den Zufall, welcher innerhalb der bestehenden gesetzhaften Ordnung eine Leerstelle bezeichnet – ein sinnloses Nichts, womit die Wissenschaft nichts anzufangen vermag. Seit Monod diese Formel aufstellte, hat die Neurologie gewaltige Fortschritte gemacht, sein Buch ist längst nicht mehr „aktuell“, aber ganz aktuell ist die Auffassung, wonach die Wirklichkeit dem Wissenschaftler – und also uns allen – nichts als diese beiden Dimensionen zu bieten habe, die berechenbaren Mechanismen der physikalischen wie der neuronalen Welt einerseits, die gähnende Leere des sinnlosen Zufalls auf der Gegenseite.
Charles Darwin, der Zufall und der liebe Gott – eine philosophische Exkursion weiterlesen