Als Koautor des Bestsellers „Die Globalisierungsfalle“ hat Harald Schumann vor zwölf Jahren über die Grenzen Deutschlands hinaus Aufsehen und berechtigte Besorgnis erregt. Seine Hauptthese führte die schon im Titel enthaltene Warnung aus: Globalisierung droht zur Falle zu werden. Unter anderem beschworen Schumann und Martin die dramatischen Folgen für den deutschen Arbeitsmarkt. Die damalige Massenarbeitslosigkeit würde sich noch um vieles verschärfen, gelänge es nicht, die Globalisierung rechtzeitig mit verschiedenen Maßnahmen zu bändigen. Die beiden Autoren schlugen damals unter anderem vor, Sand ins Getriebe des Welthandels zu werfen, indem die EU von ihren ökonomischen Partnern die Einhaltung sozialer und ökologischer Mindeststandards verlangt. Zu Harald Schumanns neuem Buch: Der globale Countdown weiterlesen
Kategorie: Allgemein
Reißender Geldstrom von unten nach oben
Eine detaillierte und teilweise korrigierte Darstellung findet sich unter Berechnungen.
In meinem kürzlich erschienenen Buch „Das Pyramidenspiel“ wird erstmals der Versuch unternommen, den Geldfluss von den unteren 90 zu den oberen 10 Prozent quantitativ zu bestimmen. Er beträgt für Deutschland und das Jahr 2001 ca. 177 Mrd. Euro, d. h. etwas mehr als die größte Massensteuer, die Lohnsteuer, die im gleichen Jahr 172 Mr. Euro betrug. Reißender Geldstrom von unten nach oben weiterlesen
In eigener Sache: Das Pyramidenspiel
Nach mehreren Büchern zu essentiellen Fragen der Wirtschaft und Wirtschaftspolitik sollte ein Autor Rückblick halten. Waren seine Analysen im Wesentlichen richtig oder hat er die künftige Entwicklung falsch eingeschätzt? Diese Frage erhebt sich zum Beispiel im Hinblick auf mein erstes Buch über die Auswirkungen der Globalisierung, dem ich damals den Titel Die arbeitslose Gesellschaft – Gefährdet Globalisierung den Wohlstand? gab. In eigener Sache: Das Pyramidenspiel weiterlesen
Neue Weltwirtschaftskrise: ein reales Gespenst
Der gigantisch aufgeblähte Kreditballon des amerikanischen Immobilienmarktes ist soeben am Platzen – ein Vorgang, der die ganze Weltwirtschaft zu erschüttern droht, seit die Gläubiger den nur zu berechtigten Verdacht geschöpft haben, dass für sie zunehmend weniger Aussicht besteht, ihr Geld jemals zurückzuerhalten. Das Ganze erinnert fatal an das Ende der zwanziger Jahre: die erste große Weltwirtschaftskrise in einer schon damals globalisierten Welt. Neue Weltwirtschaftskrise: ein reales Gespenst weiterlesen
Armes Afrika!
Deutschland ist ein wohlhabendes Land. Auf der Skala des höchsten durchschnittlichen Prokopfreichtums reiht es sich unter die zwanzig reichsten Industrieländer ein. Auch wenn es inzwischen eine zahlenmäßig keineswegs mehr unbedeutende Armut gibt, ist unser Problem dennoch eher der Überfluss, nicht wie in der Vergangenheit der Mangel. Armes Afrika! weiterlesen
Golf, Gift und Scheingewinner
Ein Apfelbäumchen wollte Luther noch pflanzen, selbst wenn die Welt untergeht. Er hatte Recht damit. Jeder lebt ein nahes Leben, wo es Gärten und Freunde und blühende Bäume gibt. Er wäre krank, würde er sich dauernd darüber Gedanken machen würden, was mit der Welt als ganzer geschieht. Die Runde im pestverwüsteten Florenz, die Boccaccio im Decamerone beschrieb, feierte das nahe, das immer noch schöne Leben, als die Welt gerade – wieder einmal – dabei war, im Schrecken unterzugehen. Golf, Gift und Scheingewinner weiterlesen
Das Airbus-Debakel
Was gegenwärtig bei Airbus passiert, halten viele für einen Unfall und bloßes Managementversagen. In Wirklichkeit handelt es sich um das Vorspiel eines kommenden Desasters. Exemplarisch lässt sich an den Vorgängen rund um den europäischen Airbus das Dilemma veranschaulichen, in dem sich die Wirtschaftspolitik insgesamt befindet. Exemplarisch lässt sich aber auch zeigen, wie schmerzhaft und auf den ersten Blick geradezu abwegig jede Alternative dazu erscheint – auch die von mir und in Ansätzen auch von Gabor Steingart propagierte. Das Airbus-Debakel weiterlesen
Weltkrieg um Wohlstand – Kommentar zum Spiegelartikel von Gabor Steingart
Der Chef des Berliner Spiegelbüros, Gabor Steingart, hat in einem Artikel von großer stilistischer Brillanz und überzeugender Faktenpräsentation (Der Spiegel 73/06) und seinem darauf folgenden Buch „Weltkrieg um Wohlstand“ die Gefahr der asiatischen Billiganbieter, vor allem die von China ausgehende ökonomische Bedrohung unseres Wohlstands, beschworen. Weltkrieg um Wohlstand – Kommentar zum Spiegelartikel von Gabor Steingart weiterlesen
Deutschland – ein Industriestaat in der Ausverkaufsphase
In diesem 2006 erschienenen Buch habe ich die Energiewende als „nationales Projekt“ gefordert. Das wurde damals belächelt. Unter Angela Merkel wird sie heute verwirklicht. Ob die pessimistischen Prognosen über die Ausverkaufsphase stimmen, die den Erfolg des Buches damals stark beeinträchtigt haben, wird sich spätestens bis 2020 zeigen. Deutschland – ein Industriestaat in der Ausverkaufsphase weiterlesen
Die Energiewende befreit vom Verdrängungshandel
Der von Billiganbietern ausgehende Verdrängungshandel, der Deutschland mehr und mehr zu einer Basarwirtschaft macht und seine Menschen in die Arbeitslosigkeit treibt, dieser Handel, der nicht in die Dienstleistungsgesellschaft – denn die benötigten Dienste sind zunehmend unbezahlbar – sondern in den Ausverkauf treibt, wird zur Notwendigkeit, wenn wir um knappe Ressourcen wie Öl oder Gas mit der übrigen Welt konkurrieren müssen. Hier erhält derjenige den Zuschlag, der für die gleiche Menge Öl mehr bzw. billigere Waren liefert. Die Trümpfe in diesem Wettrennen um die versiegenden Rohstoffe liegen in der Hand jener Länder, die wie Indien und China zu unschlagbar geringen Kosten produzieren. Dieser Konkurrenz ist ein Hochlohnland wie Deutschland nur dann gewachsen, wenn es seinen bisherigen Lebensstandard nach und nach bis auf das Niveau der billigsten Anbieter herabdrückt.
Aus diesem Wettlauf nach unten gibt es nur einen Ausweg: wir müssen uns von der Ressourcenabhängigkeit befreien. Wir müssen die Energiewende zum nationalen Projekt erklären.
Was tun gegen den Wohlstandsverfall?
Es spricht nicht für den Arzt oder die medizinische Wissenschaft, wenn sie einem Patienten, der an Zahnschmerzen leidet, den Blinddarm entfernen oder ihm eine künstliche Hüfte einsetzen. Und es spricht nicht für die ökonomische Wissenschaft oder für Politiker, die ihren Ratschlägen folgen, wenn ein Land seine industrielle Basis verhökert, Rostgürtel ringsum entstehen lässt, aber man die Bevölkerung gleichzeitig zwingt immer mehr Abstriche von ihrem Wohlstand zu akzeptieren. Noch unverständlicher wird die Sache, wenn unter Kennern kein Zweifel über die Diagnose besteht. Was tun gegen den Wohlstandsverfall? weiterlesen
Was geht die EU uns noch an?
Es knirscht hörbar im Gebälk der Europäischen Union. Die Zahl der von ihrem Nutzen überzeugten Bürger nimmt ab. Ich habe immer wieder die Auffassung vertreten, dass es für die Zukunft die schwerste Niederlage Europas wäre, wenn dieses Vereinigungsprojekt scheitern sollte. Eine solche Auffassung lässt sich gegenüber skeptischen Bürgern aber nur dann glaubhaft vertreten, wenn man die jetzigen Defekte der Union unbeschönigt zur Sprache bringt und Vorschläge wagt, wie sie durch eine andere Politik noch zu retten wäre. Was geht die EU uns noch an? weiterlesen