Wolodymyr Zelensky: Demontage eines Helden

Öffentliche Meinung – das ist eine blutrünstige Bestie. Sie schnurrt und schmeichelt, wenn ein Held geboren wird, sie zerfleischt ihn gnadenlos, sobald er strauchelt oder gar zu fallen droht. Der ukrainische Komiker war ein nichts, bevor er zum Präsidenten seines Landes wurde, er war eine Lichtgestalt für den Westen und darüber hinaus, als er sich im Namen einer überfallenen Nation gegen das Unrecht wehrte.

Das Unrecht hält bis heute an. Nach wie vor zertrampeln die Russen unter Putins Führung das Völkerrecht und die Menschenrechte. Aber die Empörung darüber beginnt abzuflauen, seitdem unser eigenes Wohlbefinden, unser Lebensstandard, ja, möglicherweise sogar auch der Frieden bei uns in Gefahr geraten. Die Leute erinnern sich, dass ihnen die Ukraine noch bis vor einem halben Jahr überhaupt nichts bedeutet hatte; viele wussten nicht einmal, dass es dieses Land überhaupt gibt. Und nun sollen die Autofahrer auf einmal das Doppelte für den Sprit bezahlen, während die Unternehmen immer mehr Arbeitskräfte entlassen müssen, weil ihnen das Gas für den Betrieb ausgeht oder sie es nicht länger bezahlen können? In Davos machen sich vor allem Millionäre und Milliardäre über die Zukunft Sorgen, aber den kleinen Leuten, den Arbeitern und Angestellten könnte es bald noch viel schlechter gehen. Hinter gar nicht länger vorgehaltener Hand beginnen sich mehr und mehr Leute zu fragen, ob es uns hier im Westen nicht eigentlich gleich sein könne, ob die Ukraine nun von einem Mann wie Zelensky regiert wird oder von Putin.

Schon werden Stimmen laut, dass dieser Komiker-Präsident den Bogen längst überspannt. Sollen wir auf unser bequemes Leben und auf unsere Errungenschaften als Exportland verzichten, nur damit die Ukraine der NATO und vielleicht irgendwann der EU beitreten kann, die ohnehin schon mit ihren bestehenden Mitgliedern kaum noch zurande kommt? Was geht uns dieses Land eigentlich an, dass sich alles nur noch darum dreht, wie wir ihm helfen können?

Zelensky selbst scheint inzwischen zu ahnen, dass die öffentliche Meinung, diese Bestie, langsam die Zähne fletscht. Er strahlt nicht mehr so wie vorher. Seine Stimme ist heiser geworden, seine Miene hat sich verdüstert. Einerseits hängt das sicher damit zusammen, dass das Triumphgeschrei über einen Sieg der Ukraine reichlich verfrüht war. Russen sind zäh, und sie sind für ihren langen Atem bekannt. Ihre größte Stärke zeigen sie immer dann, wenn man sie in die Enge treibt und glaubt, sie abschreiben zu können. Es ist wahr, Putin hatte sich völlig verrechnet, als er glaubte, die Ukraine mit einem Blitzüberfall in die Knie zu zwingen, und er hatte sich nicht weniger verrechnet, als er darauf spekulierte, der dekadente Westen, wo sie an seinem Gas- und Öltropf hängen, würde die Augen vor dem brutalen Überfall verschließen.

Wir wissen: das genaue Gegenteil war der Fall. Entsetzt und empört von dem völkerrechtswidrigen Vorgehen Putins werden sich Schweden und Finnland unter den Schutzschirm der NATO stellen: die NATO wird also größer – nicht kleiner, wie Putin verlangt. Überhaupt trat der Westen dem russischen Präsidenten mit unerwarteter Einheit und Geschlossenheit gegenüber. Die vom Westen verhängten Sanktionen werden Russland allerdings nur auf lange Sicht schaden, da sie kurzfristig nahezu wirkunglos sind. Denn der Krieg ist für Russland billig – Zerstörung ist immer vergleichsweise billig, nur der Aufbau ist teuer.  Wie einer der besten Kenner der russischen Wirtschaft, der inzwischen im Exil lebende Ökonom Vladislav Inozemtsev, errechnet, kostet er pro Monat höchstens zehn Milliarden Dollar, das entspricht den Einnahmen der russischen Exporte von gerade einmal zweieinhalb Tagen. Wirklich schaden könnten Russland nur die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine. Nur diese seien auf kurze Sicht wirksam. Auch sie sind es aber nur – muss da hinzugefügt werden -, weil die Ukrainer unter Zelenskys überraschend erfolgreicher Führung eine erstaunliche Widerstandskraft bewiesen. Selbst der Heldenmut der Ukrainer hat allerdings nicht verhindern können, dass die Russen sich in Lugansk und Donbass und am Asowschen Meer von Mariupol bis kurz vor Odessa festgebissen haben. In Cherson lässt Putin bereits russische Pässe aushändigen, um den Bewohnern den Rückweg abzuschneiden.

Der eigentliche Grund für die Verfinsterung des vor kurzem noch strahlenden Helden Zelensky liegt aber tiefer. Der ukrainische Präsident beginnt zu begreifen, dass er inzwischen nicht mehr als ein Scheinheld ist. Er selbst und sein geliebtes Land – das doch nur eines will: die eigene Freiheit – haben die Verfügung über ihr künftiges Schicksal schon heute verloren. Nein, nicht in erster Linie deshalb, weil die Millionäre und Milliardäre von Davos um ihre Profite und weil die von unaufhörlich steigenden Preisen noch viel stärker betroffenen einfachen Arbeiter, Angestellten und Pensionäre um ihren Lebensunterhalt fürchten; und auch nicht deshalb, weil die Putinversteher bei uns und im ganzen übrigen Westen sich nach dem ersten Schock schon wieder zu Worte melden. Der ukrainische Präsident hat etwas viel Schlimmeres begreifen müssen. Er ist sich bewusst geworden, dass er selbst und sein Land nur Marionetten sind: Marionetten im großen Spiel zweier Supermächte. Der Mann ist ja nicht nur als Persönlichkeit besonders sympathisch sondern darüber hinaus von hellsichtiger Intelligenz. Da kann es ihm nicht entgehen, dass sich seine immer wieder erhobene Forderung, mit Putin zu reden, mit ihm von gleich zu gleich in Verhandlungen zu treten, niemals erfüllen wird – oder allenfalls dann, wenn er zuvor alle Bedingungen erfüllt, die dieser brutale, inzwischen höchst unsympathische, aber gleich intelligente Gegner ihm übermitteln wird. 

Denn noch fürchterlicher als die manchmal schnurrende, dann plötzlich gnadenlos zubeißende Bestie, die wir als öffentliche Meinung kennen, ist das Ringen der Supermächte um Macht und Einfluss – wovon die öffentliche Meinung und der normale Bürger gemeinhin nichts wissen und nicht einmal wissen wollen. Der Präsident der russischen Föderation verfügt über ein gleich fürchterliches Instrument der Auslöschung allen Lebens auf unserem Planeten wie die USA – seine Macht ist de facto nicht weniger groß. Aber es ist nicht lange her, da glaubte ein amerikanischer Präsident sein Land als „drittrangige Regionalmacht“ abtun zu können. Die Beleidigung und die Ressentiments sitzen tief in Russland. Das hat dazu geführt, dass sich nicht nur in der Elite ein ungeheurer Hass gegen den gesamten Westen gesammelt hat. Nur dieser gewaltige Hass vermag zu erklären, dass man im ersten russischen Fernsehkanal (zum Beispiel in der letzten Ausgabe von Besagon) den derzeitigen deutschen Bundeskanzler allen Ernstes mit Adolf Hitler auf ein und dieselbe Stufe stellt.

Die Ukraine und ihre Führung seien bloße Marionetten der USA, so sehen es Putins Russen, aber Europa sei es um keinen Deut weniger. Nein, der russische Hass auf die Europäer – allen voran auf die Deutschen – ist seit dem Überfall auf die Ukraine sogar noch größer ist als ihre Empörung gegen die Vereinigten Staaten. So kommt es zu einer Entwicklung, die bei uns bemüht übersehen wird. Beide, die Ukraine und das im Vergleich zu den beiden Supermächten militärisch ziemlich wehrlose Europa, wurden zu Grenzgebieten zwischen den Fronten. Die beiden Supermächte selbst wagen einander nicht anzugreifen. Sie wissen nur zu gut, dass sie damit den Atomkrieg, also den eigenen Untergang, riskieren; aber die Grenzgebiete zwischen oder jenseits der Fronten eignen sich bestens für Stellvertreterkriege unterhalb der nuklearen Schwelle. Das war so zu Zeiten der Sowjetunion in Afrika und im Mittleren Osten. Das ist heute so in der Ukraine – und könnte morgen das Los Europas sein.

Zelensky scheint plötzlich begriffen zu haben, dass Freiheit oder Unterjochung seines Landes nur scheinbar davon abhängen, ob er glänzende Reden in der UNO oder vor den Parlamenten in westlichen Ländern hält. In Wahrheit hängt das Schicksal der Ukraine allein davon ab, wie weit Russland und die USA gehen können und gehen wollen, ohne den nuklearen Holocaust zu riskieren. Ich nehme an, dass dieser Krieg keineswegs Jahre dauern wird, denn die russischen Kräfte ebenso wie das westliche Waffenarsenal sind bereits ziemlich erschöpft – und gerade diese Situation ist am gefährlichsten, weil ein plötzlicher Umschlag des Kriegserfolgs auf der einen oder anderen Seite zum Einsatz von Nuklearwaffen führen könnte. In dieser kritischen Situation werden Russland und die USA einen Kompromiss anstreben – Kissinger mahnt ihn schon ein. Die Wünsche Zelenskys werden von da an nicht länger zählen. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Ukraine nicht nur auf den Donbass und Lugansk verzichten müssen sondern möglicherweise auch noch auf einen Teil ihres südlichen Territoriums. Zelensky weiß: ein solcher Kompromiss wäre für ihn wie für jeden anderen Präsidenten nicht weniger als ein politisches Todesurteil. Man würde ihm den Verrat am eigenen Land vorhalten.

Einen Kompromiss wird es geben müssen. Die Russen sind und bleiben nun einmal unsere Nachbarn. Sie sind es unter einer moderaten Führung, wenn wir sie als große europäische Kulturnation bewundern, und sie bleiben es unter Putin, der erklärtermaßen den Zusammenbruch der Sowjetunion für die größte Katastrophe des zwanzigsten Jahrhunderts hält, der überdies den mörderischen Stalin nachträglich rehabilitiert und kein Hehl daraus macht, dass er den dekadenten, faschistischen Westen neuerlich unter die russische Knute zwingen möchte. Wenn ein solcher Mann auf mangelnden Widerstand stößt – und Europa ohne die USA ist ihm militärisch nicht gewachsen -, dann gibt es keinerlei Garantie, dass er dieses Ziel nicht weiterverfolgen wird. Härte und Kompromissbereitschaft – in dieser Reihenfolge – sind in einer solchen Situation gefordert.

Von Wolodymyr Zelensky wird dabei nur noch wenig die Rede sein. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. So grausam ist Politik – eine noch größere Bestie als die öffentliche Meinung. Die beiden Supermächte werden diesen erstaunlichen Mann am Ende bedenkenlos opfern. Leider müssen wir uns sogar eingestehen, dass ihr Vorgehen unvermeidlich ist. Denn was wäre die Alternative? Ein nuklearer Weltbrand! Im Zeitalter der Atom- und Wasserstoffbomben müssen wir mit unseren Nachbarn leben, selbst wenn Männer an ihrer Spitze stehen, welche die Faschisten verdammen, nur um genau dasselbe wie die Faschisten zu tun.

*Soeben (29.5.2022) hat Zelensky eine 180-Grad-Kehrtwende vollzogen. Er ließ verlauten, dass einige von den Russen besetzte Gebiete nur mit Hunderttausenden von Toten zurückerobert werden könnten. Man wird sehen, wie und ob er diesen mutigen Schritt überleben wird. Wenn Putin die Rede Zelenskys so versteht, wie sie gemeint ist, nämlich als Friedensangebot, dann könnte der Krieg in der Tat schnell beendet sein.

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Von Bruno Kathollnig, Dichter und ehemaliger Magistratsdirektor, erhalte ich folgende Meldung:

Sehr geehrter Herr Jenner!

Einmal mehr eine bedenkenswerte Analyse und eine plausible Prognose. Aber noch kriecht es auch auf etwas Schlimmmeres hinaus – ja, auf einen Atomkrieg, auch wenn meine Furcht Namhafte und Kluge für geradezu absurd halten mögen. Was mich ebenfalls erschüttert, ist meine Beobachtung, dass extrem Linke wie  extrem Rechte gleichermaßen dem Putin zunehmend Verständnis entgegenbringen. Freilich, diese einte schon in der Vergangenheit die Verachtung der Demokratie. Was mich an Putin so richtig graust, das ist einmal mehr die religiöse Unterfütterung der Pest des imperialen Nationalismus bis hin zur Suggestion eines „heiligen Krieges“. Das erinnert mich an einen höllischen Satz Hitlers in „Mein Kampf“: „Indem ich mich der Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn.“ Ach ja, was Zelensky betrifft: Ihm schlägt zunehmend der auch hierzulande noch immer in einem erstaunlichem Maße vorhandene latente Antisemitismus – der linke wie der rechte – entgegen.  Mit bestem Dank für Ihre Belichtungen und Erleuchtungen im Sinne eines bitter nötigen Humanismus!

Bruno Kathollnig

Alias J. Benedikt schreibt:

Hi Gero, ja, so ist es! Nachdem der ursprüngliche (unter Gorbatschow, Genscher etc. entstandene und tatsächlich teilweise ernst gemeinte) Impuls der globalen nuklearen Abrüstung schließlich eingeschlafen und allmählich in sein Gegenteil umgeschlagen ist, ist das Schicksal unseres Planeten und seiner Bewohner heute der unkontrollierbaren Willkür politischer Führertyrannen ausgeliefert…

Herr Ingenieur Karl Ernst Ehwald schreibt:

Lieber Gero Jenner,

Herzlichen Dank für ihre ziemlich nüchterne Beurteilung des gegenwärtigen Ukkrainekonflikts, den ich in meinem Bekanntenkreis weiter verteile. Ich hoffe, wie Sie, dass die Reste von Vernunft auf beiden Seiten (USA und Russland) ausreichen, einen Weltbrand zu verhindern. Auf US Seite spricht dafür, dass die einflussreiche New York Times kürzlich in einem Leitartikel vor einer weiteren Eskalation warnte, Auf russischer Seite las ich gestern im RT Deutsch (unter „text.rtde.tech) eine recht sachliche Analyse von Dmitri Trenin  zur aktuellen Situation, in die sich Russland durch die Invasion infolge der groben Fehleinschätzung des ukrainischen Widerstandes begeben hat. Weniger als Sie nehme ich dagegen die Schwätzer in den russischen Talkshows ernst, kein vernünftiger russischer Politiker von nennenswertem Einfluss vergleicht meines Wissens Olaf Scholz mit Hitler. Was ich allerdings feststelle, ist eine zunehmende Tendenz, sowohl in der russischen als auch in der chinesischen Führung, sich langfristig bewusst wirtschaftlich und kulturell von der „westlichen Wertegemeinschaft“ abzukoppeln, unter Inkaufnahme einer Verringerung des Wirtschaftswachstums (oder sogar eines zeitweise abnehmender BIP in Russland). Wie Sie schon in anderen Beiträgen selbst bemerkten, trägt diese Deglobalisierung ungewollt, wenn auch auf Kosten der Produktivität, zur Verringerung des Ressourcenverbrauches und der CO2 Emmission bei, ist also nicht nur negativ zu bewerten. Ob in diesen sich herausbildenden Machtblöcken das autoritäre oder das neoliberal-pareidemokratische System die besseren Zukunftschancen hat, ist m.E. noch offen. Auf jeden fall lassen sich wissenschaftlich begründete Maßnahmen zum Umweltschutz, zur Reduzierung von unsinnigem Luxus, im Gesundheits- und Verkehrswesen usw. in einer stärker staatlich kontrollierten Wirstchafts- bzw. Gesellschaftsordnung schneller und konsequenter umsetzen. Wie ich schon in einer früheren Replik bemerkte, könnte in diesen Ländern in Verbindung mit der erwähnten Abkopplung vom „Westen“ wieder eine bedarfsorientierte Planwirtschaft ohne den kapitalistischen Wachstumszwang entstehen. Demgegenüber steht die größere Anfälligkeit autoritärer Systeme in Bezug auf grobe, die Menschenwürde verletzende Fehlentwicklungen, wie in Saudi Arabien oder Nordkorea.Allerdings bietet eine wirtschaftsliberale Parteiendemokratie  davor leider auch keinen sicheren Schutz, siehe 1933 in Deutschland oder die gegenwärtige ungesunde Entwicklung in den USA und Westeuropa, wo ungeheuere Mittel für Rüstung vergeudet werden und die wichtigsten Entscheidungen oft von kaum kontrollierten global tätigen Managern getroffen werden, abgesehen von dem nicht im Ansatz gelösten Problem der überproportionalen Umweltzerstörung durch diesen recht kleinen Teil der Menschheit…

Mit besten Grüßen

Karl Ernst Ehwald aus Frankfurt(Oder)

Prof. Karl Albrecht Schachtschneider, in Deutschland bekannt wegen seiner Nähe zur AfD schreibt mir die folgenden freundlichen Worte, in denen er mir großzügigerweise ein Minimum an Bildung attestiert:

Entschuldigen Sie eine wenig freundliche Bemerkung! Ich verstehe nicht, warum sich ein augenscheinlich nicht ungebildeter Mann mit derart substanzlosem Gerede aufhält. Dass Zelensky ein lächerlicher Handlanger der USA in deren Krieg gegen Russland ist, der für deren Oligarchen ein gutes Geschäft ist, das diese auf Kosten anderer Staaten, auch Deutschlands, vor allem aber der Menschen in der Ukraine machen, ohne selbst auch nur im entferntesten gefährdet zu sein, liegt auf der Hand. Dieser Komiker in der Präsidentenrolle ist alles andere als ein Held. Er ruiniert sein Land und sein Volk.  Der sezedierte Dombass gehört nicht mehr zu seinem Land.Wer nichts vom Völkerrecht versteht, sollte sich nicht auf dieses schwierige Terrain begeben. Alle möglichen Kulturkenntnisse reichen dafür nicht. Aber trösten Sie sich, ich habe Ihre nichtssagenden langen Ausführungen gelesen. Beste Grüße KAS

Der Soziologe Prof. Paul Kellermann schreibt mir:

Lieber Herr Jenner, ist das nicht ein Widerspruch? „Einen Kompromiss wird es geben müssen.  Putin, der erklärtermaßen … kein (sic) Hehl daraus macht, dass er den dekadenten, faschistischen Westen neuerlich unter die russische Knute zwingen möchte. Wenn ein solcher Mann auf mangelnden Widerstand stößt – und Europa ohne die USA ist ihm militärisch nicht gewachsen -, dann gibt es keinerlei Garantie, dass er dieses Ziel nicht weiterverfolgen wird.“ Mit der Quasi-Anerkennung der Krim-Annexion gab es de facto schon einen vergeblichen Kompromiss. Wie war denn das mit den Kompromissen vor 1939? Beste Grüße, P.K.

Ich antworte nur auf das „sic“, weil ich mir auf eine hinlängliche Beherrschung der deutschen Sprache etwas zugute tue. Bitte zu Hehl im Duden nachzuschlagen!