Schönes, armes Europa!

(Verkürzte Version eines Kapitels aus meinem neuen Buch „Der Angesagte Kollaps der Techno-Zivilisation“, in englischer Übersetzung demnächst bei Amazon veröffentlicht)

Eingekeilt zwischen zwei Supermächten wird der alte Kontinent von den USA und Russland nur noch als ein gar zu selbstbewusster Störfaktor und lästiger Konkurrent mit hohen moralischen Ansprüchen gesehen. Als idealistischer Mahner erhebt Europa die eigene Stimme viel lauter als seine tatsächliche Macht es ihm eigentlich erlaubt. Gewiss, das heutige Europa kann sich rühmen, seiner Bevölkerung mehr demokratische Freiheiten zu gewähren als die meisten anderen Staaten. Das Konzert widerstreitender Meinungen und Überzeugungen ertönt hier lauter – und oft auch schriller – als irgendwo sonst. Auch moralischer Idealismus – etwas zu mantra-artig in den eigenen Werten beschworen – wird hier besonders laut verkündet. In erster Linie gehört dazu der Ausstieg aus der fossilen Wirtschaft. Gerade diesem Thema möchte ich zum Abschluss noch einmal Aufmerksamkeit schenken, weil es mit schlaglichtartiger Deutlichkeit den Gegensatz zwischen dem Europa der vergangenen zweihundert Jahre und dem Europa der Zukunft erhellt. Wie werden die Europäer den Verzicht auf die Versorgung mit fossilen Energien überstehen?

Die entscheidende Rolle, die diesen Energien bei Europas Aufstieg zu einer Weltmacht geschuldet war, steht außer Zweifel. In globaler Perspektive war England bis ins 18. Jahrhundert ein unbedeutendes Eiland, bevor es damit begann, Kohle in großem Umfang zu nutzen. Etwa hundert Jahre danach hatte Deutschland nur deshalb die britische Weltmacht industriell einholen und schließlich überrunden können, weil es ebenfalls über ein gewaltiges Reservoir an Kohle verfügte. Wir sahen, dass der welthistorische Aufstieg Europas ohne die Ausbeutung dieses Energiereservoirs niemals stattgefunden hätte. Die erstaunlichen Erfindungen, die zur gleichen Zeit auf seinem Boden entstanden, wären ohne den Zugriff auf die fossilen Reserven schlicht ohne Wirkung geblieben – so wirkungslos wie beispielsweise in China, einem bis zur fossilen Revolution mit Erfindungen ebenfalls reichlich gesegneten Staat.

Mit dem Zugriff auf die unterirdischen bis dahin in der Erde verborgenen Kohlelager (in Bodennähe war die Kohle im holzarmen England schon vorher abgebaut worden), erschloss sich für Europa eine radikal neue Wirklichkeit. Die Kurve des Sozialprodukts schnellte danach steil in die Höhe. Lag das weltweite BSP – umgerechnet in US-Dollar von 1990 – um 1800 noch bei rund 650 Milliarden, so hatte es gegen 1900 mit 1,98 Billionen etwa den dreifachen Wert erreicht. Mit 28 Billionen Dollar um 1990 war das weltweite BSP dann in weniger als einem einzigen Jahrhundert um das Vierzehnfache gewachsen (Maddison).

Diese Entwicklung spiegelt ziemlich genau die exponentielle Zunahme des Weltenergieverbrauchs (je nach industrieller Ent­wicklungsphase unterschiedlich zusammengesetzt aus Wasser- und Windkraft, Biomasse, Kohle, Öl, Erdgas, Atomkraftwerken etc.). Im Jahr 1800 belief sich dieser Verbrauch auf etwa 400 Millionen Tonnen Öläquivalente. Hundert Jahre später waren es bereits 1,9 Milliarden Tonnen, also fast fünfmal so viel. In den kommenden neunzig Jahren, bis 1990, steigerte sich der Verbrauch dann um den Faktor sechzehn auf 30 Milliarden Tonnen (McNeill). Eine Eigenart des exponentiellen Wachstums besteht in der steten Beschleunigung: Es beginnt allmählich und wird mit der Zeit immer schneller. So kommt es, dass die Hälfte der jemals verwendeten fossilen Energien (sowie die Hälfte des jemals produzierten fossilen CO2) in den letzten 35 Jahren verbrannt (emittiert) worden ist.

Der Zusammenhang zwischen den beiden exponentiellen Kurven ist offensichtlich. Natürlich wären Kohle und Öl ohne die Erfindung von Dampfmaschine, Diesel- und Elektromotor nie zur Wirkung gelangt. Aber umgekehrt haben diese Maschinen ihren Siegeszug allein deshalb antreten können, weil die Menschheit inzwischen das fossile Feuer entzündet hatte. Industrielle Revolution und Nutzung fossiler Rohstoffe bilden eine unauflösliche Einheit. Und das gilt natürlich ebenso für den Anstieg der Weltbevölkerung im Laufe der vergangenen zweihundert Jahre. Die Zunahme um das Achtfache wäre ohne die fossil-industrielle Revolution nicht denkbar.

Daraus ergibt sich zwangsläufig die Frage, was mit Europa geschehen wird, wenn es sich dazu entschließt, gerade jenen Schatz nicht länger zu nutzen, der seinen welthistorischen Erfolg überhaupt erst ermöglicht hatte? Welche Zukunft dürfen wir erwarten, wenn wir auf die weitere Nutzung fossiler Quellen verzich­ten – vorerst zumindest auf die Verfeuerung der besonders umweltschädlichen Kohle?

Diese Folgen sind schon jetzt deutlich erkennbar. Europa, allen voran sein industrielles Zugpferd Deutschland, macht sich vom Gas abhängig, das aber importiert werden muss – zum größten Teil entweder aus Russland oder den Vereinigten Staaten, denn die auf europäischem Territorium vorhandenen Quellen reichen für seine Versorgung nicht aus – noch dazu werden sie in absehbarer Zukunft völlig versiegen. Das ist eine radikal neue Ausgangslage – und sie ist der vor zweihundert Jahren bestehenden offenkundig entgegengesetzt. Damals war es der Reichtum heimischer Quellen, der den unglaublichen Aufstieg Europas ermöglichte, jetzt ist es der erzwungene Verzicht auf die heimischen (Kohle)Lager, der eine ganz andere Aussicht begründet, nämlich den vorprogrammierten Abstieg des alten Kontinents.

Dieser ist heute schon in die Zange zwischen zwei energiereichen Supermächten geraten, von denen keine bereit sein wird auf die Nutzung fossiler Energien eher als Europa selbst zu verzichten. Als militärischer Machtfaktor zwischen Russland und den Vereinigten Staaten ist Europa schon heute kaum mehr existent. Nun wird es aber zusätzlich auch noch dadurch geschwächt, dass das Überleben seiner Industrien – und damit auch seines bisherigen Reichtums – unmittelbar vom guten Willen der beiden Supermächte abhängig ist. Wenn diese ihm den Gashahn abdrehen, gehen die Lichter aus; die hiesige Wirtschaft ist existenziell gefährdet, ohne dass die beiden Mächte selbst einen gleich großen Schaden erleiden (die Beseitigung der europäischen Konkurrenz auf den globalen Märkten würde für sie eher von Vorteil sein).

Donald Trump hatte die Abhängigkeit und Ohnmacht Europas durchschaut und schlug seinen Landsleuten daher den Austritt der Vereinigten Staaten aus dem transatlantischen Schutzbündnis vor. In der Militärallianz konnte der amerikanische Präsident nur noch eine Belastung für das eigene Land erblicken, aber keinen Vorteil für die USA, denn diese tragen – darin kann man ihm kaum widersprechen – die Hauptlast der Verteidigung, während die Europäer lieber die eigene Wirtschaft stärken und die europäische Intelligenz sich noch dazu den Amerikanern gern moralisch weit überlegen dünkt. Trumps Nachfolger, Joe Bi­den, versuchte den Schaden wiedergutzumachen, aber an der Bedeutungslosigkeit Europas im globalen Machtpoker hat sich dadurch wenig geändert. Das haben inzwischen vor allem Politiker in Frankreich und Deutschland begriffen, die nach einer eigenen europäischen Streitkraft rufen, da man sich auf die Amerikaner nicht länger verlassen könne.

Besteht eine Aussicht auf deren Verwirklichung, wenn die beiden Supermächte diese Ambitionen so einfach verhindern können, indem sie den Europäern schlicht den Gashahn abdrehen – die Atomkraft ist ja keine wirkliche Alternative?[1] Abgesehen einmal von allen inneren Querelen, welche die europäische Vielvölkerunion von Anfang an heimgesucht haben, wird man die neuerliche Entstehung einer Weltmacht Europa, die für ihr Überleben auf die Energie ihrer Rivalen zugreifen muss, wohl von vornherein für wenig wahrscheinlich halten.

Wenn das aber so ist, was geschieht dann mit einem schwachen Europa, das sich nicht nur gegenüber den beiden Supermächten behaupten muss sondern noch dazu gegen die aufkommende Weltmacht China, die aufgrund ihrer großen ökonomischen Macht Ressourcen von sämtlichen Kontinenten beziehen kann?

Eine vorläufige – hoffentlich nicht endgültige – Antwort auf diese Frage liegt bereits vor. König Kohle ist wieder im Vormarsch. „Heute /bereits 2013/ ist Kohle die weltweit am schnellsten wachsende Energiequelle“ (Bardi 2013). Wir sahen, um das Klima zu retten, müssten außer Europa sämtliche Staaten zuerst auf Kohle und am Ende auf alle anderen fossilen Quellen verzichten. Wenn sie dagegen ihren bisherigen hohen Lebensstandard oder gar ihre bisherige Machtstellung in der Welt aufrechterhalten wollen, tritt der gegenteilige Imperativ in Kraft. Sie können auf die fossilen Energiequellen nicht verzichten. Nicht einmal auf die Kohle, wenn sie kein eigenes Gas oder Öl besitzen. Zuvor habe ich die sechs wahrscheinlichsten Szenarien entworfen, die sich aus dieser Zwangslage ergeben. Europa kommt in diesem Zukunftspanorama nicht mehr als aktiver Spieler vor. Realistische Einschätzung erlaubt mir keinen anderen Schluss – und doch hoffe ich, dass ich mich in diesem Punkt irre. Oder ist nur das Streben nach Macht unser bleibendes menschliches Erbe und nicht Schönheit und eine menschenfreundliche Ethik?


[1] Frankreich und viele andere Länder nutzen zwar weiterhin die Atomenergie, aber ihr Gesamtanteil an der weltweiten Versorgung mit elektrischer Energie beträgt insgesamt nur etwas mehr als zehn Prozent. Abgesehen davon, dass die Atomenergie für die Umwelt und den Menschen mindestens ebenso gefährlich ist wie die fossilen Energien lässt sich die nukleare Versorgung auch nicht wesentlich ausbauen. Der Abbau der noch verbliebenen Uranlager wird schon bald mehr Energie verschlingen als durch ihre Nutzung gewonnen wird (siehe Bardi 2013).

Jörg Chemnitz von project-fair schreibt mir:

Lieber Gero Jenner,

Ich möchte mich zunächst einmal bedanken, Ihre Betrachtungen lese ich fast ausnahmslos mit großem Interesse und ich empfinde sie zumeist als tiefschürfend und damit als eine Bereicherung und Bildung.
Bislang kam das so noch nicht vor, doch bei diesem Artikel werden kritische Stimmen in mir sehr laut.
Ich stimme vollkommen mit Ihnen überein und beklage, dass Schönheit und Menschlichkeit der Nützlichkeit immer mehr weichen.

Doch die Darstellung Europas als Insel der Schönheit in der Zange zwischen den Supermächten (im Osten und im Westen) trifft es für mich nicht.
Da springen Sie vom Thema „Schönheit“ zum Thema „Macht“.

Die Schönheit, Menschlichkeit und Lebensqualität werden nicht von irgendwelchen Supermächten außerhalb Europas bedroht, der Feind sitzt in Form des enthemmten Kapitalismus vor allem hier bei uns im Inneren.
Diese Feind wird leider von zu wenigen überhaupt als solcher erkannt, im Gegenteil ist es auch bei uns seit langem üblich, das goldene Kalb anzubeten. Kaum ein Politiker, kaum ein Wirtschaftswissenschaftler der nicht dem Wirtschaftswachstum das Wort redet.

Bei der Frage der Macht bin ich dann wieder bei Ihnen, und auch da geht es um die Nützlichkeit.
Dass Supermächte von Idealismus und Menschfreundlichkeit angetrieben werden, ist wohl ein nicht sehr weit verbreiteter Glaube.
Doch deren sehr nüchterner Blick auf die Nützlichkeit mag man dann doch nicht wirklich wahrnehmen. Das ist so ähnlich wie bei den jüngsten Ereignissen mit Putin: Es gibt immer noch Menschen, die Verhandlungen fordern und nicht zur Kenntnis nehmen können, dass Putin nicht verhandeln will.
Dass wir in unserer kuscheligen Wohlstandsgesellschaft mit eiskalten Machtmenschen nicht (mehr?) umgehen können, ist ja einerseits Zeichen fortschrittlicher Zivilisation. Doch wird es brandgefährlich, wenn wir uns weigern, die Skrupellosigkeit mächtiger Männer zu erkennen.

Schon seit Jahrzehnten wunderte ich mich über die zunehmende Versorgung Deutschlands mit russischen Energielieferungen.
Zum Glück scheint es nun endlich auch verantwortlichen Politikern bewusst geworden zu sein, dass das keine so gute Idee war.
Und damit bin ich bei einem weiteren Punkt, in dem ich Ihnen sogar vehement widerspreche:
Ja, wir sollten weiterhin Gas aus Russland beziehen, solange wir uns nicht aus regenerativen Energien versorgen können.
Aber nicht, weil unserer Wohlstand und unsere Macht anders nicht zu halten sind, sondern um Russland von uns abhängig zu halten. Die Abhängigkeit ist in diesem Punkt nämlich eine gegenseitige, und wir bekommen ihn nur irgendwann an den Verhandlungstisch, wenn er von uns abhängig ist.
Mittelfristig müssen wir aber davon loskommen, denn wir mögen mit fossilen Energieträgern eine noch so große Macht erringen, der Klimawandel wird sie uns aus der Hand schlagen. Und das Klima kennt den Begriff der Barmherzigkeit nicht einmal.

Es mag sein, dass skrupellose Supermächte wie China kurzfristig daraus Vorteile ziehen, doch langfristig wird gewinnen, wer sich jetzt auf den Klimawandel einstellt, Vorsorge trifft und die zu seiner Begrenzung notwendigen Maßnahmen entschlossen ergreift.
Umso mehr Regionen der Welt der Dummheit frönen und die Gefahren des CO2-Ausstoßes ignorieren oder gar leugnen, desto größer die Aufgabe. Desto größer muss die Vorsorge für das Leben auf einer zu warmen Erde sein. Aber nur wer das nicht verweigert, hat die Chance zu überleben. 

Und ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Ich bezweifle stark, dass fossile Energien in näherer Zukunft noch einen derart großen Vorteil bieten, den sie geschichtlich zweifelsohne hatten.
Schon heute ist die Erzeugung von elektrischer Energie aus regenerativen Quellen billiger als die aus fossilen Energieträgern.
Je schneller wir den Umbau schaffen, desto größer wird sogar der Vorsprung gegenüber denjenigen, die den Wandel verweigern.
Das heißt, schon kurzfristig werden die Nutzer fossiler Energieträger Wirtschaftskraft einbüßen und an Macht verlieren.

Herzliche Grüße

Jörg Chemnitz

Meine Antwort: Und warum sollte nicht beides zutreffen? Der Feind sitzt auch im Inneren, kein Zweifel, aber ist mit diesem Wissen die äußere Bedrohung aus der Welt geschafft? Verglichen mit China, Russland aber auch den Vereinigten Staaten haben die meisten Staaten Europas erträglichere, um nicht zu sagen, bessere soziale Verhältnisse geschaffen, aber hilft ihnen das gegenüber den Supermächten? Nein, Sie sagen es selbst: Gegen Skrupellosigkeit sind wir ziemlich machtlos.

Was die gegenseitige Abhängigkeit betrifft, so bin ich nicht sicher, dass wir sie als Trumpf ausspielen sollten, denn wir sehen ja, wozu sie führt: Russland finanziert mit europäischem Geld seinen Krieg gegen einen Teil Europas – wenn wir dem nicht Einhalt gebieten, in Zukunft vielleicht auch gegen ganz Europa. Wenn Sie sagen: „Je schneller wir den Umbau zu regenerativen Energien schaffen, desto größer wird sogar der Vorsprung gegenüber denjenigen, die den Wandel verweigern.“ Da bin ich leider gar nicht sicher. China verfügt wie wir über alle Techniken, um sich darauf umzustellen. Es kann sich auch als „grün“ vor aller Welt rühmen, denn es besitzt die größten Solar- und Windenergieparks. Aber zur gleichen Zeit baut es die Kohle- und die Atomkraft in Riesenschritten aus, weil es sich genau dadurch gegenüber denen, die das nicht tun, einen gewaltigen energetischen Vorsprung verschafft.

Leider verhält es sich beim Ausstieg aus der fossilen Wirtschaft ganz genauso wie beim Verzicht auf Waffen. Jeder halbwegs vernünftige Mensch gibt zu, dass in einer bis zum Rand mit Vernichtungsinstrumenten gefüllten Welt jede weitere Waffe ein weiterer Schritt in Richtung Abgrund ist. Aber alle Nationen, die es sich irgendwie leisten können, rüsten auf – neuerdings ist auch Europa bei diesem Wettrennen dabei. Warum handelt die Menschheit ingesamt gegen ihr unmittelbares und von fast allen auch durchaus eingesehenes Überlebensinteresse – bei den Waffen wie beim Verzicht auf die fossilen Energieträger? Weil das gemeinsame Interesse nicht mit dem partikulären in Übereinstimmung zu bringen ist. Die Ukraine bedauert zutiefst, dass sie 1994 auf die atomare Bewaffnung verzichtet hat. Hätte sie diesen Schritt damals nicht getan, würde Russland es heute nicht wagen, sie anzugreifen. Anders gesagt ist der Abrüstende in einer Welt, wo alle aufrüsten, kein Beispiel für andere sondern schlicht und einfach der Dumme, den man ungestraft überfallen kann. Genau so verhält es sich leider mit der fossilen Abhängigkeit. Jeder Liter Öl mehr, den wir verbrauchen, führt uns näher an den Abgrund – kein vernünftiger Mensch kann das heute noch bezweifeln. Aber der einzelne Staat, der darauf verzichtet, wird nicht zu einem Beispiel für andere, das diese eifrig kopieren, sondern er riskiert den industriellen Niedergang oder gar Absturz. Aus diesem Teufelszirkel führt uns nur ein Weltregiment voraus, das allen dieselben Bedingungen vorschreibt (dann könnten wir gemeinsam auch auf niedrigerem materiellen Niveau nicht nur leben sondern haben überhaupt erst die Chance des Überlebens. Der große Historiker Arnold Toynbee war allerdings überzeugt, dass nur eine – hoffentlich nicht zu große – Katastrophe die Menschheit zu diesem entscheidednden Schritt bewegen werde. Doch obwohl alle Zeichen auf 1 Minute vor zwölf hindeuten, wird immer noch jeder belächelt, der von einem solchen Regiment spricht.