Rating-Agenturen

Es war einmal ein Mann, der hatte einen großen Kummer. Sein Geld reichte weder nach links noch nach rechts, weder nach vorn noch nach hinten. Weil er das nicht länger ertrug, nahm er seine Börse und schlug wild darauf ein. Das tat er nun jeden Tag, und siehe da, es war ihm danach sehr viel leichter ums Herz.

Auch unseren Politikern und ihrem Sprachrohr, den Boulevardblättern, ist leichter ums Herz geworden, nachdem sie die Börse entdeckten, auf die sie einschlagen können. Es sind die Rating-Agenturen. Inzwischen stellen wir fest – und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus – dass sogar Ökonomen, denen man bis dahin das Prädikat „besonders wertvoll“ verliehen hatte, munter auf die Rating-Agenturen eindreschen. Einige von ihnen stellen zumindest die Forderung auf, Europa solle eigene Agenturen ins Leben rufen. Offenbar sind sie der Meinung, diese könne man dazu erziehen, in hohen Staatsschulden eine Naturnotwendigkeit zu erblicken.

Dieser Artikel wurde in aktualisierter Form in mein neues Buch aufgenommen:

EuroKalypse Now – Es gibt einen Weg aus der Krise!

Es wird Anfang September dieses Jahres (2012) im Metropolis Verlag erscheinen.