Jenner – Bourke

Michael G. Bourke was the Anglican Bishop of Wolverhampton, Great Britain

170119%1737:

(Reaktion auf meinen Artikel: Donald Trump – wie konnte das passieren?)

Lieber Dr Jenner,

Vielen Dank für noch einen sehr interessanten Artikel!

Beim Lesen des Abschnittes über „schlechte für gute Jobs“ fällt es mir ein, daß in den achziger Jahren des letzten Jahrhunderts diese Folge der Globalisierung des Kapitals ganz bewußt von Margaret Thatcher und Ronald Reagan gewünscht und gezielt wurde, um die Macht der Gewerkschaften zu schwächen. Wenn die große Mehrheit der Arbeitnehmer von der globalen Konkurrenz geschützt werden, was kann verhindern, daß ihre wirtschaftliche Unentbehrlichkeit zu den schädlichen Mißbräuchen führt, die damals mißbilligt wurden?

Ich will diese Entwicklung gar nicht rechtfertigen. Aber ich meine, daß die globalisierende Wirtschaftspolitik, die viele jetzt als „elitär“ zurückweisen wollen, vor 40 Jahren zur politischen Weisheit gerechnet wurde, um die freie Marktwirtschaft zu schützen.

Wie findet man das Gleichgewicht zwischen diesen beiden post-factum Weisheiten?

Mit herzlichen Grüßen aus (leider) Brexit-Britain,

Michael Bourke

Meine Replik:

Sie haben völlig Recht damit, dass der Mangel an Konkurrenz zu schädlichen Folgen führt, nämlich zu Monopolen: einige wenige bereichern sich dann auf Kosten anderer.
Um dieses Übel abzuwenden, hätte es aber völlig genügt, die Konkurrenz hauptsächlich auf die Länder der Europäischen Union zu begrenzen und hier erst einmal für eine gleichmäßigere Verteilung des Wohlstands zu sorgen. Das hätte den zusätzlichen Vorteil gehabt, die Völker Europas zu einer wirklichen Interessengemeinschaft im Verhältnis zur übrigen Welt zusammenzuschweißen.

Darauf neuerlich Herr Bourke:

Vielen Dank! Ich stimme Ihrer historischen Alternative voellig zu. Schade, dass sie damals wegen der hier herrschenden Euroskepsis nicht so gesehen und verstanden wurde.
Michael Bourke

170119%1944:

From: Dr. Gero Jenner <info@gerojenner.com>
To: Michael Bourke <steamtrainhouse@yahoo.co.uk>
Sent: Thursday, 19 January 2017, 19:44
Subject: Postscriptum

Lieber Herr Bourke,

ermutigt durch Ihr Interesse und durch die Tatsache, dass Sie – wie ich Google entnehme – Theologe sind, lassen Sie mich noch einen Nachsatz hinzufügen. Ich habe vor kurzem die englische Übersetzung eines Buches fertiggestellt, an dem mir sehr viel liegt – ich halte es für mein bestes (natürlich den deutschen Text!). Es geht dabei auch um unsere Idee von Gott und sein mögliches Wirken, allerdings eher aus einer sehr skeptischen Feder.

Der englische Titel lautet „Doubt and Dogma – a Philosophy of Freedom in Nature and Man“. Im Gegensatz zur deutschen Fassung ist das Buch noch unveröffentlicht, vorläufig aber abrufbar unter „http://www.gerojenner.com/wp/wp-content/uploads/2016/11/Doubt-and-Dogma.pdf“ auf meiner Website.

Wenn das Thema Sie interessiert, schauen Sie doch einfach einmal hinein. Wenn es Sie wirklich interessiert, dann lassen Sie mich bitte wissen, ob Sie eine Veröffentlichung im englischen Sprachraum für möglich halten.

Mit den freundlichsten Grüßen

Gero Jenner

170126:

Am 26.01.2017 um 18:50 schrieb Michael Bourke <steamtrainhouse@yahoo.co.uk>:

Dear Dr Jenner,

I have now read your book „Doubt and Dogma“ with interest, and my immediate response is that I think there could well be an interest in it in Britain, not least because your book surveys so many of the classical German thinkers with whom British readers are less familiar. I am very far from being any kind of expert in philosophy, and therefore cannot engage in all your arguments at that level. You will of course need to negotiate with a publisher, who will be able to tell you better than me whether there is a prospect of selling the book here. But I think it is well worth a try.

No doubt you have your own contacts in the publishing world. As far as I have been able to find out, the best publishers in philosophy, apart from the University publishers, are:

Routledge

Wiley Blackwell

Quercus Editions

Granta Books

Bloomsbury (especially, perhaps, for a first publication)

I attach two papers in which I set out some personal responses. I hope you will forgive me for writing in English, but I think this is the best way of engaging with your English text. One of the papers deals with a number of linguistic and proof-reading corrections which I noticed, and the other with some of the arguments. As I say, I am no expert in this field, but am certainly interested, so I hope you will find these comments helpful.

With best wishes and thanks,

Michael Bourke

170128:

Lieber Michael Bourke,

Ihre Antwort hat mich sehr erstaunt, und zwar gleich in mehrfacher Hinsicht. Der Text kann Ihnen ja keineswegs nur gefallen haben. Ich habe zwar ein, wie ich hoffe, ehrliches Buch geschrieben; ich versuche weder mir noch anderen etwas vorzumachen, aber es ist das Buch eines Skeptikers, der die Gefühle und Überzeugungen anderer durchaus nicht schont, wenn er für sich selbst keine ausreichende Begründung für solche Überzeugungen findet. Bei Menschen, die zutiefst Christ, Buddhist oder Muslim sind, können einige der in diesem Buch ausgeführten Gedanken keinen Beifall erwecken. Dass Sie dennoch – ohne Ihre eigenen Überzeugungen zu verleugnen – mit Wohlwollen auf meine Darlegungen reagieren, erscheint mir umso bemerkenswerter.

Lassen Sie mich aber hinzusetzen – und vielleicht hat Sie ja auch dieser Umstand mit meinem Buch versöhnt – dass ich mich als religiösen Denker insofern betrachte, als Welt und Mensch in meinen Augen ein Wunder und Rätsel sind. Meine ganze Arbeit – auch die Kritik am szientifischen Weltbild läuft ja letztlich darauf hinaus, gegen diejenigen zu opponieren, die dieses Rätsel auf gar zu einfache Art auflösen wollen. Die Leugnung der Freiheit zugunsten eines Universums, in dem nur das Gesetz oder ein durch und durch sinnloser Zufall herrschen, gehört in meinen Augen zu diesen allzu billigen Auflösungen.

Die Großmut, mit der sie auf Gedanken eingehen, die nur teilweise die Ihren sein können, nötigt mir schon deswegen Bewunderung ab, weil eine solche Haltung in Deutschland so selten zu finden ist. Wir sind ein ausgesprochen streitlustiges, manchmal geradezu streitsüchtiges Volk (ich nehme mich keineswegs aus). Intelligente Stellungnahme zu meinen vier Freiheitsbeweisen habe ich auch schon von hiesigen Lesern erhalten, aber sie bestanden immer nur in kleinlicher Krittelei. Es fehlte die Bereitschaft, erst einmal die Absicht des anderen zu würdigen und dann danach zu fragen, ob ihre Begründung befriedigt.

Ich darf Ihnen bei dieser Gelegenheit vielleicht berichten, dass ich bei Kontakten mit Ihrem Land schon einmal ins Staunen geriet. Vor mehr als einem halben Jahrhundert habe ich nämlich an der School of Oriental and African Studies in London etwa ein dreiviertel Jahr lang an einem Graduierten Seminar über japanische Geschichte bei Herrn Prof. Beasly teilgenommen. Dieses Seminar ist für mich unvergesslich. Ich war deutsche Verhältnisse gewohnt – damals, gegen Ende der sechziger Jahre, gab es die Studentenunruhen. Die Universitäten waren zu Anstalten für psychische Hygiene herabgekommen, wo jeder laut herausplärren durfte, was ihm gerade so durch die Rübe ging – keine Dummheit war davon ausgenommen.

Bei Herrn Beasly habe ich zum ersten – und leider auch zum einzigen Mal – in meiner Universitätszeit an einem wirklichen Gelehrtenkolleg teilgenommen, wo alle Anwesenden viel zu sagen hatten, aber sich selbst gegenüber so kritisch waren, dass sie eben auch nur dann den Mund öffneten, wenn sie einen sachlichen Beitrag zu leisten vermochten. Und der Professor war kein Halbgott, der über den Wolken und weit über seinen Studenten schwebt, sondern nur Primus inter Pares – eine Autorität, deren Stellung einzig auf überlegenem Wissen begründet war.

Mein Buch „Die Macht der Träume“ wurde vor drei Jahren in einem kleinen deutschen Verlag veröffentlicht (Metropolis, kein Philosophie – eher ein Wirtschaftsverlag). Seitdem liegt es dort begraben. Das hat aber nicht nur mit dem Verlag, sondern auch mit mir etwas zu tun, dem Autor. Ich habe keinen Respekt vor Autoritäten, sprich vor Denkern wie Hegel und Heidegger, wo der Sinn sich hinter undurchdringlichen Sprachnebeln verbirgt. Diese Undurchsichtigkeit gilt aber vielen bei uns gerade als besondere Tiefe; Klarheit wird von manchen als Oberflächlichkeit missverstanden. In diesem Sinne „oberflächliche“ Denker wie Karl Popper und Bertrand Russell haben auf mich aber einen besonderen Eindruck gemacht, weil in meinen Augen die Klarheit der Sprache der erste und wichtigste Zugang zur Klarheit des Denkens ist. Sie wissen, dass ich Bertrand Russell wegen seines szientifischen Weltbildes an mehreren Stellen meines Buches heftig widerspreche, aber sein Stil, seine wunderbare Sprache, sein Witz und sein Humor haben mich immer verzaubert. Leider ist mir – wie ja fast allen philosophischen Denkern deutscher Sprache – diese Gabe eines Witzes, womit man dem eigenen Denken die Schärfe nimmt und durch das Lachen eine Brücke zu anderen Menschen schlägt, auch zu seinen Gegnern baut, leider nicht gegeben. Deutscher Witz ist eher scharf und manchmal verletzend.

Aber zurück zu Ihrer Antwort, die mich so überrascht wie meine erste Bekanntschaft mit Ihrem Land. Nie hätte ich damit gerechnet, dass Sie sich gleich noch die Mühe machen würden, meine englische Übersetzung zu korrigieren! Dafür möchte ich mich besonders bei Ihnen bedanken. In den kommenden Tagen werde ich die von Ihnen angegeben Stellen berichtigen.

Auf Ihre sachlichen Bemerkungen zu dem Manuskript werde ich in einem gesonderten Schreiben später eingehen.

Für heute möchte ich meinem Brief mit den besten Wünschen schließen und noch einmal mit recht herzlichem Dank.

Ihr Gero Jenner

170131:

From: Dr. Gero Jenner <info@gerojenner.com>
To: Michael Bourke <steamtrainhouse@yahoo.co.uk>
Sent: Tuesday, 31 January 2017, 13:43
Subject: 69 Thesen

Lieber Michael Bourke,

erlauben Sie mir, auf Deutsch zu schreiben und machen Sie bitte in Ihrer Korrespondenz mit mir von demselben Vorrecht Gebrauch. Ich nehme doch an, dass Sie trotz vorzüglicher Beherrschung des Deutschen Ihre Muttersprache mit noch weit größerer Leichtigkeit beherrschen.

On page 9f it sounds as if you are saying that Darwin or Darwinists deny the possibility that animals can modify the selective pressures of the environment in their own favour, because this would be to introduce an unpredictable element of freedom into a deterministic system.

Ich beziehe mich hier auf die Art und Weise, wie Popper die Auffassung der Darwinisten seiner Zeit einschätzt. Marxisten waren zum Teil dogmatischer als Marx, und so scheint es sich auch mit Darwinisten im Unterschied zu Darwin selbst zu verhalten. Die Tatsache, dass Popper anlässlich eines Vortrags vor einem Gremium von Biologen für seine Auffassung streng getadelt wurde, liefert dafür einen Beleg (die entsprechende Quelle müsste ich aber erst wieder auffinden). Ich werde meinen Text überprüfen, um Darwin aus der Schusslinie zu bringen, denn es geht nur um die herrschende Auffassung der Darwinisten.

On page 42ff you seem to ascribe the Industrial Revolution to “the dream of god-like power over nature”. While its successes undoubtedly encouraged that kind of dream, I doubt if it played much of a role in the actual motivations of the pioneers.

Spielt Francis Bacon nicht wie kein anderer mit diesem verführerischen Gedanken? Max Scheler, ein überzeugter Christ, greift ihn ebenso auf. Aber Sie haben natürlich Recht mit Ihrem Einwand, dass die Masse der Bevölkerung, ob religiös motiviert oder nicht, solche Zielen selten oder auch nie explizit vor Augen hatte. Weltanschauung wirken unterschwellig. Sie werden nur von einigen großen Geistern auf den Begriff gebracht und von anderen dann mit der Luft eingeatmet – so würde ich es sagen.

Aber, so könnten Sie sagen, ist dann diese Behauptung nicht überhaupt aus der Luft gegriffen, jedenfalls unbeweisbar? Nein, das glaube ich nicht. Denken Sie bitte daran, dass seit Francis Bacon alle jene Berufe mit der Zeit auch für Menschen höherer Schichten akzeptabel wurden, die früher als verpönt angesehen wurden – auf diese indirekte Weise bekundet sich der Wandel. Roger Bacon riskierte noch sein Leben, als er der Natur ihre Geheimnisse abringen wollte, selbst Galileo spielte mit seinem Leben, und Descartes versteckte sich in Schweden. Danach aber konnte man, zumindest in Nordeuropa, Wissenschaftler und Techniker sein und trotzdem das Renommee eines gottesfürchtigen Menschen genießen. Wenn ich also von der Macht der Weltanschauung spreche, dann glaube ich nicht, mich einer „sweeping generalisation“ schuldig zu machen. Auch Max Weber betonte ja die Unterdrückung der magischen Elemente in der Protestantischen Ethik. Das förderte den Rationalismus des Denkens und der allgemeinen Lebensführung.

On pages 57, 74 and elsewhere, I think you misunderstand Augustine, Luther and Calvin on predestination and freedom. As I understand them, they had no problem with the idea of free choice in everyday life – in choosing what to eat or wear or whom to marry, etc.

Meinen Sie nicht, dass es einen inhärenten, logisch nicht auflösbaren Widerspruch zwischen Gottes Allwissenheit gibt und der menschlichen Freiheit? Ich habe diesen Widerspruch nirgendwo aufgelöst gefunden, jedenfalls nicht in dem Dictum, Gott wisse eben unsere freie Entscheidungen voraus. Für Leibniz war das eine Nuss, die er niemals knackte, jedenfalls nahm ihm seine beiden parallel laufenden Uhren niemand ab. Kant setzte das Gottesproblem einfach außerhalb der Tore der Philosophie, da brauchte er sich mit diesem Widerspruch nicht zu befassen.

  • On page 120 you locate freedom at a “pre-conscious and pre-linguistic level” in order to avoid the temporal sequence of Libet’s experiment. I’m not competent scientifically or philosophically to comment on this. But if it’s “pre-conscious”, how can we know that it is free and not the product of hidden forces?

Sie haben gewiss Recht damit, dass wir nichts über „hidden forces“ wissen können, eben weil sie verborgen sind. Aber darüber kann eben auch Libet nichts wissen. Sein Beweis ist nicht länger stichhaltig, wenn dieses X, dessen Existenz an sich ja unzweifelhaft ist, den Aktivitäten unseres Handelns und Denkens gleichermaßen als gemeinsame Quelle zugrunde liegt.

So the scientific and the intuitive/poetic approaches are not just “objective versus subjective”, or “real versus imaginary”, but they can be seen as complementary ways of “reading” different aspects or ‘levels’ of what is given – including the “promise” of what is possible for the future.

Sie werden mir aber sicher beipflichten, dass es nur eineNaturwissenschaft gibt, eineChemie,eineMathematik etc. (obwohl es Leute wie Feyerabend gibt, die auch das bestreiten, aber auf eine Art, die mich nicht überzeugt). Dagegen gibt es viele Religionen, also viele verschiedene Arten, sich das Übersinnliche vorzustellen. Damit ist nichts gegen die Existenz einer übersinnlichen Realität gesagt, aber doch, wie ich meine, über unsere Fähigkeit, uns dieser Realität anders als über „subjektive“ Vorstellungen zu nähern. Aus diesem Grund meinte Lessing ja, dass wir nie wissen könnten, welcher Ring nun wirklich der echte sei. In der Sprache der Wissenschaft bedeutet „subjektiv“ eine Abwertung, das ist richtig, aber gerade dagegen wehre ich mich ja. Alles, was den Sinn unseres Lebens ausmacht, ist viel wert-voller für den Menschen als irgendein objektiv geltendes Gesetz!

Dogmatic Christianity certainly has a lot to answer for. But it is (paradoxically again!) in those societies where it is most deeply rooted and has arguably done the most harm … that we also see the dream of redemption…

Das ist, glaube ich, sehr richtig. Aus diesem Grunde habe ich auch Karlheinz Deschners wissenschaftlich zu mehr als 95% unanfechtbare Kriminalitätsgeschichte des Christentums mit Vorbehalten gelesen. Denn es ist ja ebenso wahr, dass der Glaube unendlich vielen Menschen geholfen hat. Er hat die großartigsten Werke der Musik, die herrlichsten Gemälde und Skulpturen, wunderbare Verse und vor allem jene außerordentlichen, in Hinblick auf ihre materielle Nützlichkeit völlig überflüssigen Gebäude hervorgebracht, die wir Kirchen nennen – und die ich, wann immer ich Gelegenheit habe, die schönsten unter ihnen zu besuchen, nie ohne Erschauern betreten kann, obwohl ich mich nicht als einen Christ im strengen – und deshalb wohl auch einzig zulässigen – Sinn des Wortes bezeichnen würde.

Was die Publikation meiner Arbeit betrifft, habe ich noch nichts unternommen. Sie haben am Anfang Ihres Schreibens ausdrücklich einige Wissenschaftler genannt, die zu Ihrer Bekanntschaft gehören. Falls unter ihnen der eine oder andere Muße und Lust haben sollte, einen Blick in mein Buch zu werfen, würden Sie glauben, dass es einen Sinn machen würde, sie dazu zu ermuntern, um eine mögliche Reaktion auf dessen Thesen zu erkunden?

Mit herzlichen Grüßen

Gero Jenner

170201:

Lieber Dr Jenner,

Thank you very much for your kind and thoughtful reply to various points in my critique of your book.

With most of your points I am in agreement. We agree that both rational enquiry and intuitive freedom are essential, not only to human flourishing, but also to an accurate discernment (what I call a „reading“) of reality. I grant you that „there is only one science but there are many religions“, and therefore subjectivity cannot be avoided. But I still want to claim that my ’subjective‘ intuition or faith (like your view of freedom) aspires to ‚read‘ aspects of reality that are true and in this sense ‚objective‘, and not just to invent a piece of imaginative fiction.

The Industrial Revolution and Weltanschauungen: Yes, I agree that the world-view that was coming to birth with Francis Bacon etc has a powerful influence „below the radar“ (I like the adjective ‚unterschwellig“ – it’s more graphic than the English ’subliminal‘). But I think history is complicated, and I want to challenge the view that these Weltanschauungen somehow have a life of their own, and are major causal determinants of something like the Industrial Revolution. Yes, the scientists and rationalists gained social prestige – but Newton was also an alchemist! And the success of the industrial pioneers in the English North and Midlands (where I live – these regions are full of industrial museums that tell the story) was largely due to their social exclusion from the universities and professions because of their religious non-conformity. It think that, in the British context, it’s this sturdy bloody-minded spirit of dissent, rather than any world-view, that drove the magic of the Industrial Revolution. Of course, it built on the mathematics and experimental methods of the early scientists, and was co-opted by thinkers into a grand philosophy of progress which then (in its nationalistic form) led to the tragic conflicts of the 20th century. Your book is a legitimate history of ideas which I enjoyed reading; I am arguing for it to be balanced by a more complex kind of history.

God’s foreknowledge and human freedom have indeed provided the philosophers with centuries of agonised fun, and no doubt the idea of predestination, especially in its Calvinist form, contributed to a deterministic explanation of the whole of reality. But basically I follow Karl Barth in thinking that we cannot put theological determinism and natural determinism on the same level. God’s foreknowledge and providence are more like your vision of freedom, something that operates at a pre-conscious or pre-rational (or maybe supra-conscious and supra-rational) level, and is therefore not available to rational enquiry. It follows from this that God cannot be ‚proved‘ in the way the classic ‚proofs‘ claimed (like freedom, God may be an illusion – the ‚hidden forces‘ are ambiguous. But then, like Libet, you cannot prove that it is illusory either).

The classic biblical narrative which illustrates this is Genesis 37-50, the story of Joseph. Everything that happens (except perhaps the dreams) can be explained purely by natural forces: sibling rivalry, sexual jealousy, natural disaster and political calculation. It is a strikingly ’secular‘ narrative: everything can be accounted for, either by deterministic psychological and economic forces, or by the interplay of these with creative human freedom. Yet at the climax of the story Joseph is able to say, „It was not you who sent me here, but God“. An unsuspected purpose had somehow operated (‚unterschwellig‘!) through all the natural causes – a ‚final cause‘ which in no way over-rode the natural course of events or their scientific causes or the freedom of the actors, but in a hidden and sacramental way („in, with and under“ the natural elements, as Luther would say of the Eucharist) wove them into a redemptive narrative which was greater than the sum of its parts. Such a view cannot be rationally explained, but the same difficulty arises in any attempt to reconcile freedom with rationally measured determinisms (this relates to the vocabulary of ‚gaps in‘ or ‚the openness of‘ causal processes). I would argue that, like history, causality is more complicated than it seems, and I think this is not far from what you too are saying.

Maybe an analogy is human sexuality: is the strong sense of freedom and choice in human love an illusion, determined by the need of selfish genes to reproduce? Or does the reproductive imperative itself serve a transcendent cause, to generate love? Or are both causal processes involved in a mixed-up and mutually re-enforcing way? As a contemporary of Francis Bacon put it, „There are more things in heaven and earth than are dreamed of in your philosophy“.

Best wishes,

Michael Bourke