„Freiheit, die wir meinen“

Der harte Widerspruch, der die Politik des 21. Jahrhunderts beherrschen wird – und der in der Tat jetzt schon kennzeichnend für sie ist – liegt in der Gegenläufigkeit zweier gleich notwendiger, gleich unverzichtbarer Tendenzen. Auf der einen Seite verlangt die Globalisierung der Chancen und Risiken von sämtlichen Staaten, auf einen Teil ihrer Souveränität zu verzichten. Die drohenden Gefahren von Klimawandel, Ressourcenverschleiß und nuklearer Bedrohung sind nur noch durch eine Weltregierung zu bannen, welche dem Wettlauf der Menschheit gegen sich selbst ein Ende setzt. Solange in einer multipolaren Welt jeder Staat einen Vorteil darin erblickt, dem Gemeinwohl aller anderen zu schaden, weil er aus solchem Verhalten für sich selbst einen deutlichen Nutzen zieht, wird die Menschheit dem Abgrund mit jedem Jahr etwas näher rücken. „Freiheit, die wir meinen“ weiterlesen

Hatten die Nazis ein Gewissen?

… die Existenz eines universalen menschlichen Gewissens lässt sich sogar auf einer noch elementareren Ebene nachweisen, nämlich in der Herabwürdigung anderer Menschen, einer Praxis, an der sich seit den frühesten Anfängen menschlicher Geschichte bis zum heutigen Tag wenig bis gar nichts geändert hat. Hatten die Nazis ein Gewissen? weiterlesen

Von Jean-Jacques Rousseau bis zu Pankaj Mishra – der einäugige Blick auf die Geschichte

(Auch erschienen in „Humane Wirtschaft“)

Immer erneut hat sich die Deutung der Geschichte von einem naiven Humanismus verführen lassen, weil dieser die Stimme des Gewissens ohne alles Wenn und Aber vertritt. Die Luftschlösser, die er auf diese Weise erbaut, verkörpern dann das hehre Ideal gegenüber einer so viel unvollkommeneren Realität. Wollen wir die Gegenwart aber gerecht und richtig beurteilen, dann dürfen wir die Vergangenheit nicht idealisieren, sondern müssen sie ohne jede Beschönigung beschreiben. Von Jean-Jacques Rousseau bis zu Pankaj Mishra – der einäugige Blick auf die Geschichte weiterlesen

Trump, Putin, Xi – was macht sie einander so ähnlich?

(Auch erschienen in „Humane Wirtschaft“)

Wie Unternehmen funktionieren und welche Voraussetzungen dazu erfüllt sein müssen, das weiß man heute ziemlich genau. Produzierende Betriebe sind auf eine Infrastruktur angewiesen, die eine verlässliche Zufuhr von Energie und Grundstoffen (oder Vorprodukten) erlaubt. Hinzukommen muss in der Regel noch ein staatliches Ausbildungssystem, das dem Unternehmen ein entsprechendes „Humanmaterial“ anbietet. Trump, Putin, Xi – was macht sie einander so ähnlich? weiterlesen

Diese verrückten Deutschen

(Auch in „Humane Wirtschaft“ erschienen)

Sie lieben das Ideal mehr als die Wirklichkeit – vielleicht deshalb, weil man sich in der Wirklichkeit mit Tatsachen arrangieren muss, während man die Ideale so mühelos in Wolkenkuckucksheimen ansiedeln kann? Diese verrückten Deutschen weiterlesen

Kapitalismus, Reichtum und Macht

Bei allem Gejammer über den Neoliberalismus geht manchmal die Einsicht verloren, dass die vergangenen zweihundert Jahre den größten Fortschritt in der Geschichte des Menschen bewirkten – vorausgesetzt natürlich, man beschränkt sich ganz und gar auf dessen materiellen Aspekt. Kapitalismus, Reichtum und Macht weiterlesen

Was ist Wirtschaftsphilosophie?

In der ‚Offenen Gesellschaft und ihre Feinde’ vertrat Karl Popper mit großer Entschiedenheit die Position, dass größere Eingriffe in die Wirtschaft, vor allem solche ideologisch motivierter Art, meist unheilvoll und deshalb zu vermeiden seien. Was ist Wirtschaftsphilosophie? weiterlesen

Left or right – is that the question?

(Das deutsche Original, publiziert in EuroKalypse Now? (Metropolis 2014) unter dem Titel Rechts oder Links – das ist die Frage, kann ich nur in englischer Übersetzung auf meine Website reproduzieren) Left or right – is that the question? weiterlesen

Elektromobile – Wenn der Wunsch zum Vater wird …

„Das Auto der Zukunft hat ein Problem: Es gibt keinen Tank, nur einen sperrigen Stromspeicher, der einige Doppelzentner wiegt und gerade mal so viel Energie bunkert wie ein paar Petroleumflaschen. Das Auto der Zukunft hat auch keinen Tankstutzen. Es zieht seine Nahrung aus einem Kabel. Und das geht etwa so schnell wie die Befüllung eines Kanisters mit einer Arztspritze“. Elektromobile – Wenn der Wunsch zum Vater wird … weiterlesen

Huxleys Schöne Neue Welt

Noch während der Abfassung seines Meisterwerks schien Huxley selbst im Zweifel gewesen zu sein, wie man es zu verstehen habe. Soll man darin eine Satire sehen, eine Prophezeiung oder gar eine Anleitung für politisches Handeln? Huxleys Schöne Neue Welt weiterlesen

Unerträgliche Wahrheit: Menschenflut

Eine von jenen Wahrheiten, welche offenbar als so unerträglich empfunden werden, dass man sie mit aller Kraft verdrängt, verschweigt, wenn nicht rundheraus leugnet, ist den Experten seit zweihundert Jahren bekannt. Der geweihte Priester und Ökonom Thomas R. Malthus hatte sie Ende des 18. Jahrhunderts theoretisch begründet. Die Menschen, so sagte er, vermehren sich in geometrischer Progression, während die Nahrungserzeugung allenfalls arithmetisch wächst. Unerträgliche Wahrheit: Menschenflut weiterlesen